LNG-Importinfrastruktur an der deutschen Nordseeküste unter Berücksichtigung besonders geeigneter Hafenstandorte

Die Analyse für LNG-Importterminals an der deutschen Nordseeküste sollte die Notwendigkeit von LNG-Importinfrastrukturen für Deutschland und die Möglichkeiten, wie ein wirtschaftliches Konzept im regulatorischen Umfeld realisiert werden kann, aufzeigen. Es wurde gegen die vorherrschende Meinung in der Industrie aufgezeigt, dass angesichts drastisch zurückgehender Erdgasmengen aus traditionellen Lieferregionen wie Deutschland, Dänemark, UK aber auch Niederlande sich eine Verengung auf ein Duopol der staatlichen Anbieter Norwegen und Russland in den nächsten Jahren entwickelt. Daher ist eine Ausweitung der Liefermengen und der Versorgungsquellen durch LNG Importe eine sinnvolle Entwicklung des deutschen Erdgasmarktes. Es wurde aufgezeigt, dass ein LNG Importterminal trotz hoher Investitionen wirtschaftlich günstiger ist als die Investition in neue Erdgasleitungen zu neuen Versorgungsquellen, weil deren langfristige Nutzung und Abschreibung angesichts der zukünftig zurückgehenden Nutzung fossiler Energieträger wegen der Klimapolitik fraglich ist. Es wurde ferner nachgewiesen, dass trotz nicht ausgelasteter anderer europäischer LNG Terminals diese Kapazitäten keine sichere Versorgungsbasis für den deutschen Markt darstellen. Da im Markt angesichts der in der Vergangenheit gescheiterten LNG Importterminalprojekte die Meinung herrschte, für neue Kapazitäten bestehe auch keine Nachfrage, wurden kommerzielle Modelle entwickelt, die die internationalen LNG Produzenten und Händler statt nur der nationalen Importeure zu den Kapazitätsbuchungen einladen. Die vorgeschlagenen Konzepte wurden einem internationalen Markttest einerseits mit deutschen Erdgashändlern, Importeuren, internationalen LNG-Händlern, LNG Produzenten und Lieferanten unterzogen, um die grundsätzliche Machbarkeit aufzuzeigen und andererseits mit potentiellen Terminalbetreibern und Investoren mit positivem Feedback vorgestellt. Notwendige regulatorische Korrekturen am Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und seinen Verordnungen wurden adressiert. Eine Auswahl und transparente Eignungsprüfung verschiedener Hafenstandorte inkl. Netzanschluss und Design technischer Konzepte insb. fester landbasierter Anlagen und ein schwimmender Terminal (FSRU) wurden untersucht, kostenseitig und tarifär analysiert und begründet präsentiert. Die LNG-Absatzpotenziale als maritimer und LKW-Kraftstoff und in der Industrie wurden prognostiziert und eine Verteilungsinfrastruktur vorgeschlagen.  Die maritime Prognose wurde als der größte sektorale Absatzmarkt detailliert anhand der Hafenanläufe in deutschen Häfen analysiert, prognostiziert und der Einsatz von LNG angetriebenen Schiffen bei einzelnen Schiffstypen und der entsprechende LNG Absatz prognostiziert. Mit zahlreichen Stakeholdern wurden dazu vertiefende Interviews durchgeführt. Die Alternativen zur Bebunkerung von Schiffen wurden gezeigt und die voraussichtlichen Lösungen präsentiert.. Die langfristigen Chancen des Importes von erneuerbarem LNG als Alternative zum fossilen LNG wurden diskutiert.